20 Jahre ControlExpert
"A New Era"
08.07.2022
"Kein Business-Plan hätte jemals das abgedeckt, was in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten hier tatsächlich entstanden ist", so Control€xpert-Gründer Gerhard Witte am Donnerstag anläßlich der 20-Jahrfeier des Prüf- und Prozessdienstleisters in Langenfeld. Und: Das "hybride Modell" Mensch-Maschine werde auch dann Bestand haben, wenn in spätestens fünf Jahren weltweit jeder Schaden innerhalb von 24 Stunden fair reguliert werden könne.
v.l.n.r.: Rüdiger Hackhausen (Geschäftsführer ControlExpert), Dr. Andreas Witte (Geschäftsführer ControlExpert), Gerhard Witte (Gründer ControlExpert) mit Ehefrau Petra Witte, Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Nicolas Witte (Geschäftsführer ControlExpert), Achim Berg (Präsident Bitkom) und Dr. Karl-Walter Gutberlet (ehem. Beiratsmitglied von ControlExpert)
Rund 100 Gäste hatte Control€xpert am vergangenen Donnerstag an ihren Unternehmenssitz in Langenfeld (Rheinland) geladen, um mit ihnen Rückschau auf die ersten 20 Unternehmensjahre zu halten. Alle Geladenen hatten laut C€-Gründer Gerhard Witte entweder temporär oder dauerhaft Anteil am Erfolg des Unternehmens. Gemein sei allen zudem, dass sie "nicht nur reine Geschäftspartner, sondern auch zu Freunden geworden" seien, die an die Visionen von C€ geglaubt und dadurch wertvolle Unterstützung geleistet hätten, um die Schadenregulierung in ein neues digitales Zeitalter zu überführen. "A New Era", eine neue Ära, war denn auch die 20-Jahrfeier passend überschrieben, um diese "Zeitenwende" auf dem Weg von papierbestimmten Schaden-Aktendeckeln hin zu digitalisierten und automatisierten Prozessen mit KI-Unterstützung zu veranschaulichen.
Des Ministers persönlicher Dank
Welchen Stellenwert das heute in 27 Ländern der Erde mit bereits über 800 Mitarbeitern tätige Unternehmen selbst an seinem deutschen Standort Langenfeld hat, wo bis heute die weltweite Zentrale sitzt, machte schon eingangs der Veranstaltung Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, deutlich. Pinkwart dankte der Familie Witte ausdrücklich für deren Engagement und persönlichen Einsatz. Control€xpert stellte er in seinem Grußwort auf eine Ebene mit den F&E-Erfolgen von Bosch bei der Absicherung des Autonomen Fahrens. Auch ESCRYPT, eine 2004 erfolgte Ausgründung des Horst-Görtz-Instituts für IT-Sicherheit (HGI) an der Ruhr-Universität Bochum, sowie das 2019 ebenfalls in Bochum gegründete Max-Planck-Institut für Cybersicherheit erwähnte er explizit. ESCRYPT ist heute Marktführer im Bereich Automotive Cyber Security. Noch in diesem Jahr soll das Unternehmen ein völlig neues Entwicklungszentrum auf dem traditionsreichen ehemaligen Opel-Gelände in Bochum beziehen.
Pionier mit klaren Visionen
"All diese spezialisierten Unternehmen sind hoch interessant für Venture-Capital-Investoren, aber für NRW auch wichtig, damit Sie uns nicht nur mit Kohle und Stahl in Verbindung bringen", war dem Minister als Aussage wichtig. Zukunft und Fortschritt brauche aber auch Herkunft, so Pinkwart weiter. NRW habe "gerade in digitalen Themen unglaubliche Fähigkeiten, kluge Köpfe an den Forschungseinrichtungen und Hochschulen, viele Start-Up-Unternehmen sowie herausragende Großunternehmen, die sich in den letzten Jahrzehnten in der digitalen Szene entwickelt haben. Die Familie Witte, die wir heute mitsamt ihrem Unternehmen Control€xpert sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern feiern dürfen, gehört elementar mit zu diesen visionären Pionieren".
Die Landesregierung sei nach Pinkwarts Worten außerdem "fest davon überzeugt, dass Sie als Technologietreiber, als innovatives Unternehmen Ihre herausragende Entwicklung weltweit von diesem Standort aus werden fortsetzen können. Sie sind für uns ein Beispiel für das Innovationsland Nordrhein-Westfalen. Danke für das Geleistete, viel Erfolg für die nächsten 20 Jahre."
Vom SV-Büro zum weltweit tätigen Unternehmen
Mit Blick auf den aktuellen Mehrheitsgesellschafter Allianz versicherte anschließend C€-Gründer Gerhard Witte dem Gast aus der Politik, dass man "Lokalpatriot" sei und gerne in NRW arbeite, "so schön auch München ist". Alle Gäste der gegenständlichen Feierstunde, fuhr Witte sen. fort, seien "Teil der Story und Bestandteil der Gründerphase". Begonnen habe die C€-Geschichte noch in einer Zeit, als Gerhard Witte in seinem vormaligen Sachverständigenbüro unter anderem mit der Prüfung von Versicherungsakten beschäftigt war: "Eine stets wiederkehrende, gleiche Tätigkeit, bei der ich mir damals überlegt hatte, wie man das vereinfachen könnte." Der erste Ansatz war ein Blatt Papier – eine Art zusammenfassender Prüfbericht, "den die Versicherer offenbar direkt an ihre Kunden weitergaben und dabei feststellten, dass damit die Durchsetzungsquote höher war".
Start mit HUK-Coburg, Allianz und R+V
Die eigentliche Erfolgsstory habe schließlich mit der HUK-Coburg begonnen und sich alsbald auch mit der Allianz fortgesetzt. Gleichwohl die Skepsis bei vielen Versicherern anfangs groß gewesen sei – beispielsweise verfügte die Allianz neben ihrem Forschungsinstitut AZT auch über rund 500 eigene Sachverständige –, folgte früh der Einstieg in die Dunkelverarbeitung und Automatisierung der Glasschadenprüfung. Als aktive Wegbereiter nannte Gerhard Witte in diesem Zusammenhang den damaligen Allianz-Schadenvorstand Dr. Karl-Walter Gutberlet und dessen Schadenchef Michael Wagner sowie den seinerzeitigen Schadenchef der R+V, Manfred Budel. "Danach riefen Versicherer der Reihe nach an und wir gründeten schließlich Control€xpert."
Notwendige Glücks- und Zufälle
Überzeugt zeigte sich Firmengründer Witte davon, dass man "mit einem Business Plan Control€xpert damals niemals hätte erfassen können. Das waren anfangs viele Dinge des Zufalls und vor allem auch des Vertrauens zu verschiedenen Menschen". Den langjährigen Prokuristen und Vertriebsleiter von C€, Jörg Breuer als gelernten Juristen, nannte er an dieser Stelle als einen von vielen "Glücksfällen" für das Unternehmen. Aber auch dieser Kontakt habe sich eher zufällig über den Sachverständigen und Vater von Breuer ergeben.
"Manche hielten mich für einen Spinner"
"Als wir uns dann auch noch sehr aktiv mit Themen wie Automatisierung, Künstlicher Intelligenz und anderen digitalen Themen beschäftigt haben, haben mich doch einige Leute für einen Spinner gehalten", führte Witte selbstreflektiert in seinem 20-Jahres-Rückblick weiter aus. "Ich hatte damals schon die Vision, dass man aus einem Bild auch den Schaden herauslesen können müsse. Dummerweise haben wir dafür 19 Jahre gebraucht, aber im Endeffekt hat es funktioniert. Wichtig ist deshalb, dass man an seine Visionen wirklich glaubt, sonst funktioniert das alles nicht."
Über Leasinggesellschaften zu den Herstellern
Im weiteren Verlauf seines Vortrags ging Gerhard Witte auf seinen Kontakt zu General Electric ein, aus dem Flottenaufträge (Maintenance/Wartung, Reparatur, Betriebssicherheit etc.) schließlich für den gesamten Verband der markenunabhängigen Flotten- und Leasinggesellschaften (u.a. Leaseplan, Deutsche Leasing, Athlon, Arval etc.) erwuchsen. Die verfügbaren Daten (ET-Preise, AW-Vorgaben usw.) habe man allerdings – da ganz andere Prüfungen wie bei Versicherungen – erst peu à peu von den Automobilherstellern erfragen müssen. "Ein sehr aufwendiger Weg", auf dem man zum Teil erst über die Händlerverbände auch die OEM‘s habe überzeugen können, "sonst wären wir gar nicht in der Lage gewesen, für die Leasinggesellschaften zu prüfen".
Die Hersteller selbst seien erst später als Kunden mit dazugekommen. Den auf der Gründungsveranstaltung mit anwesenden Wolfram Knobling (seinerzeit Opel, heute Citroën) sprach Gerhard Witte persönlich an. Knobling sei schon früh davon überzeugt gewesen, "wenn Ihr für uns arbeiten und Garantieprüfung machen wollt, braucht Ihr selbstverständlich auch unsere Daten".
Plötzlich 7 Lkw mit Post - täglich
Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kunden wurde enger und umfassender, was Witte am Beispiel der Allianz recht anschaulich erläuterte: "Wir boten der Allianz an, zur Prozessbeschleunigung ihre gesamte Post entgegen zu nehmen, um dann die uns betreffenden Sachen selbst rauszusuchen. Was ich damals noch nicht wusste, war die Tatsache, dass jeden Tag sieben Lkw mit Post der Allianz hier ankamen. Unvorstellbare Mengen, weshalb wir uns erst einmal einen Gabelstapler und Transportwägen zugelegt haben, um bis Mittag alle Vorgänge geöffnet und gescannt ins Allianz-System zu stellen. Erst dann konnten wir anfangen, sie auch selbst zu prüfen."
"Anfangs fanden uns nicht alle toll..."
Der Vorteil, wenn man eine solche Herausforderung annehme, sei, dass der "Auftraggeber Ihnen nachher alles zutraut. Das half sehr, auch bei anderen Versicherungen ins Geschäft zu kommen", so Witte. Ebenfalls fordernd sei gewesen, sich neben der Rechnungsprüfung zusätzlich "auf juristische Kapriolen mit Verbänden und Anwälten einzulassen. Vor allem Sachverständige und Anwälte fanden das nicht so toll – und eigentlich auch die Versicherungs-Sachbearbeiter nur begrenzt. Das muss man fairerweise mit dazu sagen".
Expertisen von überall her
Mit den Themen Digitalisierung, Automatisierung und KI habe man sich auch der Statistik und Wahrscheinlichkeitsberechnung mit Diskriminanzanalysen und weiteren neuen Techniken zugewandt. Manche Produkte wie der "Tool Analyzer" oder die "Quick-RKÜ" waren dabei laut Witte ihrer Zeit voraus. Und auch, als man mit Schadenerkennung via Bildern angefangen hatte, "gab es eigentlich noch keine digitalen Fotos, weshalb wir Bilder zunächst erst einmal eingescannt haben". Allen Entwicklungen aber sei gleich gewesen, dass sie "enorm viel Geld gekostet" hätten. Trotz allem sei man von den eigenen Ideen nie abgewichen und habe alleine beim Thema Bilderkennung gar mit Hochschulen in Zürich und Australien zusammengearbeitet.
Hund & Katz gleich wie Tür & Kotflügel?
Zufälle hätten ebenfalls hie und da eine Rolle gespielt: "Als z.B. Google einen Hund und eine Katze auseinander halten konnte, da war uns klar, dass wir auch Türen von Kotflügeln und anderen Bauteilen werden unterscheiden können. Das war bei uns der Startschuss für den Aufbau einer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung."
27 Länder gehen "nicht eben mal schnipp"
Der Unternehmensaufbau "war nicht eben mal schnipp", so Gerhard Witte. Kunden, die auch international präsent seien, hätten genauso ihren Anteil am C€-Erfolg wie die Mitarbeiter in den heute 27 Ländern, in denen man inzwischen selbst aufgestellt sei. Mit Kai Siersleben zu dessen aktiver Geschäftsführungszeit bei AUTOonline habe er sich "zuweilen einen kleinen internen Wettbewerb dahingehend geliefert, wer die meisten neuen Länder angeschlossen hatte. Wir waren sehr viel unterwegs, haben dabei auch viele Kunden und neue Kulturen kennengelernt", so der C€-Gründer.
Zukunft für das hybride Modell Mensch-Maschine
Digitalisierung und Automatisierung habe das Unternehmen "immer wieder neu geerdet, weil es ein hybrides Modell ist, in dem der Mensch weiterhin eine wichtige Rolle spielt: Ohne Menschen würde nichts funktionieren. Und die Maschinen kommen ebenfalls irgendwann an ihre Grenzen. Und wenn man zu viel den Maschinen vertraut, ist man gleichwohl nicht gut aufgestellt. Man muss da schon sehr aufpassen, dass alles im Einklang miteinander bleibt", zeigte sich Witte überzeugt.
Im Vorgriff auf die Ausführungen seines Sohnes Nicolas hielt er abschließend noch fest: "Wenn man weltweit jeden Schaden in 24 Stunden regulieren möchte, steckt in diesem Satz eine Menge mit drin: Da brauchen Sie ein großes, starkes Team. Da müssen Sie bei Daten, Denken, Automobilherstellern, Versicherungs-Gesellschaften, fairem Umgang auch mit Werkstätten eine Menge berücksichtigen und zeitgleich handeln."
"800 Control€xperten:innen arbeiten an der 24h-Welt"
Nicolas Witte, der zusammen mit seinem Bruder Andreas und Rüdiger Hackhausen das amtierende Geschäftsführungs-Trio von Control€xpert bildet, griff die 24-Stunden-Regulierung direkt auf: "800 Control€xperten:innen tun jeden Tag alles, um dieser Vision ein Stück näher zu kommen." Die 24h-Welt werde aber "nie funktionieren, wenn C€ am Ende des Prozesses steht. Wir haben deshalb neue Produkte entwickelt, die viel früher in den Schadenprozess mit involviert sind und von vornherein dafür sorgen, die Fehler von anderen zu vermeiden".
End2End-Schadenmanagement
Das heutige Produkt-Portfolio decke die Schaden-Wertschöpfungskette der C€-Kunden komplett ab. Beim aktuellen End2End-Schadenmanagement setze C€ bereits bei der Schadenmeldung mit digitalen Produkten an, "in denen so viel Intelligenz eingebaut ist, dass intelligente Entscheidungen in der Schadenmeldung ohne Menschen getroffen werden". Damit könnten "heute schon Schäden ohne Menschen, ohne Sachbearbeiter, ohne Sachverständige und ohne Rechtsanwälte reguliert werden – und zwar schnell und fair. Das ist auch genau das, was wir uns in unserer Vision vorgenommen haben", so Nicolas Witte.
"In 5 Jahren ist alles Realität"
Bereits heute seien erste Kunden von C€ in der Lage, "ungefähr 10 Prozent ihrer Schäden, die online oder aber auch bei ihren Agenturen gemeldet werden, vollständig automatisch und ganz ohne Menschen zu regulieren". Am Ende der Möglichkeiten sei man damit indes noch lange nicht, denn künftig würden die Produkte noch kundenfreundlicher und eingesetzte Technologien noch besser. Damit werde auch die Integration z.B. in die Sensorik von Fahrzeugen weiter zunehmen. Zum 25-jährigen C€-Jubiläum will man die Vision von der tagesgleichen Schadenregulierung erreicht haben, zeigte sich Nicolas Witte zum Abschluss seiner Ausführungen "absolut überzeugt".
"Eine Schande, dass wir das Ahrtal nicht retten konnten"
Achim Berg, Präsident des IT- und Digitalverbandes Bitkom, Operating-Partner des weltweit tätigen Wachstumsinvestors General Atlantic und ehemaliger CE-Beiratsvorsitzender, war der erste Key-Note-Speaker des Tages. Zuletzt sei er vor drei Jahren in Langenfeld gewesen, als man "über Digitalisierung, Dekarbonisierung und viele andere Themen" gesprochen habe. "Drei Jahre sind eine Ewigkeit, heute ist schon wieder alles anders."
Das gelte aber nicht nur für angewandte Technologien, sondern auch die Lebensumstände. Berg sprach in diesem Zusammenhang den "brutalen Krieg vor unserer Haustür" ebenso an wie die aktuelle Welternährungskrise, die Energiekrise, den chinesischen Lockdown, permanent unterbrochene Lieferketten, Fachkräftemangel, Inflation, die "Verzwergung des Bitcoin" etc. "Das macht uns Sorgen, aber ich denke, wir kriegen das auch noch hin."
Wesentlich dafür sei auch hier das Thema Digitalisierung: Es vereinfache und verlängere unser Leben. Bei einem direkten Vergleich mit der Ukraine lobte er die Innovationskraft der dortigen Regierung und lebenden Menschen, die es mit teils einfachsten Mitteln geschafft hätten, "alle lebensnotwendigen Belange auf ihr Handy zu bekommen - bis hin zum nächst gelegenen Luftschutzbunker". Kreativität in Sachen Digitalisierung könne die Menschen "sehr viel weiter" bringen. Von daher sprach der Bitkom-Präsident denn auch von einer "Schande für uns, dass wir 2021 nicht einmal das kleine Ahrtal vor der Katastrophe bewahren konnten". Zeitenwende bedeute deshalb für Achim Berg auch einen "Schluss mit dem politischen Zaudern" auf unterschiedlichsten Gebieten.
Deutliche Bitkom-Kritik an der Politik
Bitkom habe 2021 mit einer Studie bewiesen, dass Digitalisierung jedes Jahr 133 Tonnen CO2 einspare. Daraufhin habe das Bundesumweltministerium eine "teure Gegenstudie von Auftrag gegeben, die das genaue Gegenteil beweist". Berg dazu sichtlich genervt: "Wenn wir uns in Lichtgeschwindigkeit im Kreis drehen, kommen wir nicht voran." Weiter sagte er: "Wenn man für die Gesundheitskarte 16 Jahre braucht, wenn Digitalisierung in der Verwaltung ein Mehrgenerationen-Projekt ist oder etwa Dänemark uns bei der Bildung 20 Jahre voraus ist, dann muss ich wirklich die Frage stellen, wann wir uns wirklich einmal bewegen wollen?"
"Wettbewerb in atemberaubendem Tempo abgehängt"
Control€xpert sei dagegen ein "Paradebeispiel für Diversität und dafür, dass Wirtschaft ohne Politik erfolgreicher sein kann. Man muss Dinge einfach auch mal ausprobieren". Schon vor Jahren seien in Langenfeld alle späteren Arbeitsmittel wie 3D-Drucker, VR-Brille und Vieles mehr vorhanden gewesenen erprobt worden; C€ habe "den Wettbewerb in einer Geschwindigkeit stehen gelassen, dass es geradezu atemberaubend war". Und trotz alledem zählen laut Achim Berg bei C€ "noch der Mensch und ein menschlicher, fairer Umgang". Das dürfe nicht unterschätzt werden und sei "mit die größte Errungenschaft von Gerhard Witte".
Die Kurskorrektur seitens des C€-Beirates
In seiner bekannt belesenen, wie gleichermaßen launigen Art befasste sich abschließend der frühere Allianz-Vorstand Dr. Karl-Walter Gutberlet als weiterer Key-Note Speaker mit der Geschichte und Entwicklung des Langenfelder Unternehmens, dem vor 20 Jahren Gerhard Witte und Kai Siersleben den branchenweit bekannten Namen mit dem integrierten Euro-Zeichen gaben. Mit vielen literarischen Belegen nahm Gutberlet die Veranstaltungs-Teilnehmer mit auf seinem fast 20-minütigen, kurzweiligen Rück- und Ausblick. Er machte dabei auch deutlich, dass es zuweilen zu einer "kritischen Einlassung seitens des Beirats" (dem er ja ehemals mit angehörte) kommen musste, dass die C€-Akteure ihre Geschäftspolitik änderten und nicht – wie augenscheinlich in früheren Jahren – gerne auch Dienstleistungen "verschenkt" hatten.
Die "New Era" geht weiter
Spätestens nach den Vorträgen des Nachmittages war denn auch jeder bestens informiert, warum in Langenfeld "A New Era" angebrochen ist, wie stark Control€xpert heute auch international die Klaviatur der digitalen und automatisierten Schadenprozesse beherrscht und selbstbewusst ihren Weg zur "fairen Schadenregulierung binnen 24 Stunden weltweit" bis spätestens zur 25-Jahrfeier im Jahr 2027 realisiert haben möchte. (wkp)
Dieser Artikel wurde ursprünglich veröffentlicht von AUTOHAUSonline (https://www.autohaus.de/nachrichten/schadenbusiness/20-jahre-controlexpert-a-new-era-3193507), 27.06.2022, Autor: Walter K. Pfauntsch